Die wilde Ilse im Herbst...

 

... unter diesem Motto fand die diesjährige Herbstexkursion der Regionalgruppe vom 13.-15. Oktober in den Harz statt.

 

Freitagmittags trafen wir uns in Ilsenburg, um die erste Erkundungstour entlang der wilden Ilse zu unternehmen. Bei prächtigem Herbstwetter mit strahlend blauem Himmel, Sonnenschein und schöner Laubfärbung machte es viel Freude dieses wunderschöne Gebiet zu erkunden. Manch einer hätte sich vielleicht etwas weniger Sonne gewünscht, aber so war es zumindest eine Herausforderung die starken Kontraste zu bewältigen und die Bildergebnisse können sich durchaus sehen lassen.

Offensichtlich beflügelte das Wetter und auch die Herbstferien in einigen Bundesländern große Zahlen an Wanderern, so dass wir nicht umhin kamen unser merkwürdiges Treiben am Bach zu rechtfertigen.

Als wir zum 10ten Mal gefragt wurden, was man denn da Besonderes fotografieren könne, man hätte ja heute schon mehrfach Fotografen im Wald gesehen, konnte sich ein namentlich nicht genanntes Mitglied unserer Gruppe nicht zurückhalten und sagte todernst: „Wir sind Tatortfotografen“. Da wollte natürlich niemand mehr bei der wichtigen Arbeit stören und unsere kleine Exkursion hatte ein neues Motto bekommen:

„Tatortfotografie im Harz“.

Etliche Stromschnellen und einige wenige Strudel später machten wir uns gutgelaunt auf den Rückweg. In der Zwischenzeit war uns zu Ohren gekommen, dass am folgenden Tag entlang unserer geplanten Fototour der Brockenmarathon stattfinden würde. Dieser Umstand veranlasste uns zu einer spontanen Änderung im Programm.

 

Also begann der nächste Tag für uns am Hexentanzplatz bei Thale, wo wir den Sonnenaufgang über dem „Grand Canyon“ Norddeutschlands (aka Bodetal) erlebten.

Da uns kühl geworden war kam uns die Wanderung ins Tal Bode ganz gelegen, um die müden und kalten Muskeln wieder auf Betriebstemperatur zu bringen.

Landschaftlich ist das Bodetal in diesem Abschnitt ein erheblicher Kontrast zum Flußlauf der Ilse. Tief eingeschnitten in Granit und Gneis würde man diese Landschaft eher in den Alpen oder vielleicht in Norwegen verorten. Natürlich freuten wir uns über diese landschaftliche Vielfalt und erwanderten fleißig einige Fotoziele.

Obwohl es ein sonniger Tag ohne Niederschläge war, entdecken wir zu unserer Überraschung einige Feuersalamander. Gerd und Uwe kümmerten sich sogleich mit Feuereifer um diese attraktiven Motive, begingen jedoch den Fehler, den zahlreichen Wanderern wahrheitsgemäß zu antworten, was sie denn da fotografieren würden.

Der entstanden Massenauflauf verscheuchte natürlich die schwarzgelben Gesellen.

Bei nächster Gelegenheit, und schlau geworden, sorgte die Notlüge, man würde Pilze fotografieren für das nötige Desinteresse der naturliebenden Passanten. So konnten die zwei tatsächlich in Ruhe ihre Bilder machen.

Jetzt kann ich es verraten: die Tagesetappe betrug stolze 17,4km. Das erklärt im Nachhinein das dringende Bedürfnis, verbrauchte Energie in Form von Kuchen zu ergänzen. Ich glaube eine weitere Verzögerung der Zuckerzufuhr hätte unweigerlich zur „Meuterei im Bodetal“ geführt. Das wäre dann wohl das finale Motto der Veranstaltung geworden und die RG14 hätte sich nach einem neuen Gruppenleiter umsehen müssen.

 

Der Sonntag sah uns wiederum im Wald entlang Ilse und wir fotografierten noch bis das Licht zu hart wurde im wunderschönen Herbstwald. Auf dem Rückweg wollten wir eigentlich noch die Fotoausstellung der RG X Sachsen/Sachsen-Anhalt im Nationalparkhaus besuchen. Leider war dieses am Sonntag wegen Krankheit nicht besetzt und wir mussten uns mit Kaffee und Kuchen trösten.

 

Angefüllt mit vielen neuen Eindrücken, einem sehr runden Gruppenerlebnis mit guten Gesprächen und Vorfreude auf kommende Exkursionen machten wir uns auf den Heimweg.

 

Der Dank für diese gelungene Exkursion geht an alle Teilnehmer: Gerd, Uwe, Dominik, Antje, Jens und Thomas.

 

P.S. es waren Stimmen zu hören, dass man da nochmals hinfahren könnte.