Nachdem die Aktivitäten in den Vorjahren bedingt durch die Pandemie stark eingeschränkt waren, haben wir uns im Januar 2023 zunächst zu einem Wochenende mit dem Schwerpunkt Bildbesprechung in der Hersbrucker Alb getroffen. In guter, konstruktiver Atmosphäre konnten wir interessante Anregungen aufnehmen bzw. weitergeben.
Interessant war auch der Ansatz, gemeinsam in die Natur zu gehen, um nach Motiven zu suchen. Anschließend haben wir auch die in dieser Exkursion gemachten Bilder besprochen. Spannend, wie unterschiedlich, ähnliche Motive interpretiert oder wie unterschiedlich die Motive ausgesucht wurden.
Im März haben wir uns dann in der Oberpfalz bei Neumarkt getroffen, um uns den Frühblühern in der Region zu widmen.
Der erste Abstecher führte ins Deusmauer Moor, wo die Gruppe vor allem die üppig blühenden Märzenbecher empfingen. Ohne Übertreibung kann man sagen, dass sich der Boden im Moor stellenweise weiß zeigte. Aber auch die Urwüchsigkeit der Landschaft sowie blühender Seidelbast, ein Eisvogel und ein Flusskrebs begeisterten die Fotofreunde.
Am späteren Nachmittag ging es dann auf den Kalvarienberg bei Unterwiesenacker, um dort im Abendlicht Küchenschellen zu fotografieren. Auch wenn es allgemein heißt, dass die Natur in diesem Jahr voraus sei, die Küchenschellen waren noch längst nicht alle aufgeblüht, aber ausreichend, um einige schöne Fotos machen zu können.
Am nächsten Morgen ging es dann zu den Sinterterrassen nach Holnstein. Auch wenn nur verhältnismäßig wenig Wasser über die Tuffstein-Terrassen floß, konnte die Einzigartigkeit der Landschaft die Gruppe begeistern. Da es recht trüb war, stellte die Kontraste auch keine besonderen Herausforderungen dar.
Neben den Terrassen boten sich noch Leberblümchen und die weiße Zahnwurz als lohnende Motive an. Der erhoffte Feuersalamander, der in dem Gebiet vorkommen soll, zeigte sich leider nicht.
Da sich das Wetter weiter verschlechterte und Dauerregen einsetzte, endete der Ausflug am Mittag. Trotz der Wetterbedingungen empfanden die Teilnehmer die Exkursion erlebnisreich und anregend, vor allem auch das gemeinsame Erleben und das Frönen des gemeinsamen Hobbys Naturfotografie.
Ein weiteres Treffen führte uns Anfang Mai ins Nürnberger Land, um zur blauen Stunde die Stimmung in einem Buchenwald einzufangen. Das frische Grün der Bäume sowie ein leichter Morgennebel verzauberten den Wald und die Besucher.
Anschließend ging es dann noch in einen „Hutewald“ mit einem imposanten Bestand an alten Eichen. Diese Hutewälder, von denen es in der Umgebung noch einige gibt, dienten bis vor einigen Jahren noch als Weidewälder für das Vieh (vor allem Rinder) der Bauern. Heute kann man gelegentlich noch Ziegen antreffen.
Ende Juni hat uns das Lauterachtal, auch bayrische Toscana genannt, in seinen Bann gezogen. Trockenwiesen mit zahlreichen Wachholderbüschen, einigen seltenen Blumen wie Graslilien, weißer und gelber Mauerpfeffer, Orchideen u.v.a., sowie eine Vielzahl an Schmetterlingen, Spinnen und blauflügeligen Schnarrschrecken haben uns viele unterschiedliche und spannende Motive geboten.
Am zweiten Tag haben wir uns dann mehr den Uferregionen der Lauterach gewidmet, um dort Libellen, Bläulinge, kleine Eisvögel usw. abzulichten. Neben den interessanten Motiven konnte wir auch den Sommer in den Auwiesen genießen.
Durch die extensive Nutzung der Waldgebiete am Rande des Lauterachtals sind hier noch viele seltene Naturschätze zu finden. Dank an den nahegelegenen Truppenübungsplatz.
Im Oktober ging es dann zu einer Exkursion an die „Thüringische Saaleschleife“. Hierzu gibt es einen gesonderten Bericht.
Den Abschluss der „Außeneinsätze“ bildete dann ein Treffen im November im Oberpfälzer Jura nahe des Altmühltals. Hier haben wir zunächst die Steinerne Rinne in Erasbach besucht.
„Die Steinerne Rinne von Erasbach ist eine etwa 80 Meter lange und bis zu 80 Zentimeter hohe moosbewachsene Kalktuffrinne. Die Basis der Rinne ist bis zu 85 Zentimeter und die Oberkante bis zu 30 Zentimeter breit. Im flacher werdenden Unterhang wird die Rinne niedriger, schmäler und strömt dem Erasbach zu, welcher in die Sulz mündet.
Kalktuffe kommen in verschiedenen morphologischen Formen als große Tufflager, Sinterterrassen, Tuffkaskaden oder wie hier als Kalktuffrinnen vor. Solche Rinnen sind stets an Quellen gebunden, deren Wasser einen besonders hohen Kalkgehalt aufweist. Kleine, aber konstant fließende Quellen lassen unter günstigen Umständen solche Steinernen Rinnen entstehen.“ (Wikipedia)
Anschließen haben wir in einem seit Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts aus der Bewirtschaftung genommenen Naturwaldreservat auf die Suche nach Pilzmotiven gemacht, Eine Überraschung war sicherlich die Vielzahl an Erdsternen, die wir vorgefunden haben.
Am zweiten Tag haben wir dann noch die steinerne Rinne bei Pollanten besucht. Diese ist zwar nicht so imposant wie die in Erasbach, da sie nur ca. 20 bis 30 cm hoch ist- Dafür schlängelt sie sich fast 200 m durch den Wald und beherbergt neben Hirschzungenfarn auch gelegentlich anzutreffende Feuersalamander. Leider war bei beiden Rinnen der Wasserfluss durch herabgefallenes Laub gebremst.
Mit einer virtuellen Bildbesprechung wird im Dezember ein ereignisreiches Jahr abgeschlossen. Profitiert haben wir bei den Exkursionen auch von den Ortskenntnissen der Organisatoren. So hoffen wir auch für das nächste Jahr auf das Engagement der Mitglieder.